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Mittwoch, 11. August 2010

it's been a while.

letzter blogpost ist ewig lange her.
ich wohne nun in essen.
ich LIEBE meine wohnung.

seit gestern hängt endlich marlon brando im wohnzimmer in einem goldenen rahmen, der ihm gebührt aber auch nicht gerecht wird.
als ich gestern so ganz nah vor ihm stand, vor dem poster natürlich nur, sah ich bartstoppeln. und ich fragte mich, wie es sich anfühlen muss, ein haar auf marlon brandos körper zu sein. wie viel gutes karma muss man sammeln um als haar auf marlon brando wieder geboren zu werden? oder beispielsweise auch als zahn.

heute fahr ich nach utrecht.
das wird die erste nacht, die ich, seit ich essener bin, nicht in dieser wohnung verbringen werde.
es wird ne derbe gute nacht.
ich werde kasabian sehn. kasabian zu sehn ist eins meiner liebsten hobbies.

gerade höre ich stattdessen aber 50 cent.
ich hab starke gefühle für ihn.
i'm tired of using technology.
50 cent ist ungefähr das größte statussymbol, das ich mir vorstellen kann. ich würde ihn dennoch vor allem aus herzensgründen heiraten.
ich wäre auch so erfüllt, ich würde meine bewunderung für die schönheit donald cummings vollkommen an den nagel hängen.

wir haben viele nägel in unserer wohnung.
an einigen sehr riesigen hängen unsere taschen. es sind irgendwie viele. es sind schon ca. 1000000000 leinenbeutel. leinenbeutel sind auch n bisschen fluch und segen zugleich. man kauft sie schnell und unüberlegt. sie sind oft schön und gleichzeitig billig.
gleichzeitig habe ich auch immer noch vor, mir EINE teure, tolle, hochwertige, wunderschöne tasche zu kaufen. ich bin leider schrecklich wankelmütig und kann mir vorstellen, dass ich sie nicht ewig lieben kann.

ich bin nicht immer wankelmütig.
es gibt dinge, die liebe ich, seit ich sie kenne und ich denke nicht, dass das je stoppen wird. nein, ich WEIß, dass das nie stoppen wird. Angelina und pizza zum beispiel. ich wollte auch coca cola erwähnen, erinnerte mich aber, dass ich als kind sogar mal sprite leckerer fand. what a stupid girl ive been.

es kommt auch vor, dass ich dinge, die ich mal feierte, aufhör zu feiern, aber dennoch mit ner leichten portion fanatismus verteidige, wenn diese angegriffen werden. so geschehn bei fler gerade, der kein ding ist, aber ich bin da mal offen bei der bezeichnung.
ich war ja mal fan. bin ich nicht mehr. ich find auch nicht mehr so hübsch wie damals. die musik gibt mir nur noch selten was.
aber es treibt mich in den wahnsinn, wenn menschen ihn als nazi bezeichnen oder nur damit symathisierend oder dumm oder irgendwas.
und ich bin froh, ihn mal live gesehen zu haben. es war ein gutes konzert. und in dem club hat der alte heino von verbotene liebe an der theke gearbeitet. der türsteher war sehr nett. und ich hab den neuen westen kennen gelernt.

es macht mich auch wahnsinnig wenn menschen schlecht über HipHop im allgemeinen reden. dabei hab ich auch damit eigentlich kaum was zu tun.
aber es ist immer noch die sexieste jugendkultur (das wort triffts nicht, dessen bin ich mir bewusst) für mich.
ich will nen rapper als freund.

haha.

ich hab jahrelang marteria ignoriert und plötzlich traf es mich wie der blitz.
alta, ist das gut.
ich bin auf VERSTRAHLT ja nur aufmerksam geworden wegen yasha. ich bin so ein derber moabeat-fan. die hätten eigentlich nicht aufhören dürfen. dringlichkeit besteht immer ist immer noch eins meiner lieblingsalben und immer wenn ichs höre, klingts so derbe fresh und neu und gar nicht ausgelutscht und so.
ich hätte statt FRESH beinah FRECH geschrieben.
stellt euch vor, ich hätte es nicht bemerkt. ich hätte gewirkt wie ne irre. eine von diesen friseusen, die einem die haare scheiße schneiden und dann sagen "passt jetzt auch viel besser zu dir, richtig frech". woher kennst du mich? woher willst du wissen was zu mir passt? ich bin nicht frech, ich bin böse und ich räche mich jetzt indem ich deine schere gegen dich verwende. HARHAR!

ich mag meine hood hier.
hoher ausländeranteil. "ausländer". ich kenn deren pässe nicht. aber sie eröffnen orientalische supermärkte und dafür bin ich ihnen derbe dankbar. wir hätten sonst wahrscheinlich kein rosenwasser und ohne rosenwasser keine geilen rosentörtchen.

ich hab meinen ersten familiengeburtstag am wochenende selber veranstaltet.
hat erstaunlicherweise spaß gemacht und alle waren begeistert von mir.
es ist mir wichtig ein guter gastgeber zu sein.
ich habe das gefühl i succeeded.

mein schlafzimmer ist noch nicht wirklich fertig.
es ist komisch. was früher das zentrum meines häuslichen lebens war, ist jetzt irgendwie so zweitrangig geworden.

meine mama ist nicht mehr traurig, dass ich nicht mehr bei ihr wohne.
das ist gut.
so was ist schon sehr belastend.
ich glaub ihr gehts jetzt aber gut, so wies ist.
und ich glaube, dass das auch wichtig ist für eine mutter-tochter-beziehung ab einem gewissen zeitpunkt. es ist schön zu gehen, weil mans will, nicht weil mans muss oder weil man groll hegt.
i dont't look back in anger. meine kindheit war erfüllt.
nun ist zeit für ein neues chapter.

meine mama bringt immer wenn sie kommt einen kasten wasser mit. das find ich sehr schön. letztes mal brachte sie auch selbst gepflückte brombeeren mit. ich esse brombeeren sehr gerne. ich weiß gar nicht, ob ich sie wirklich gerne esse oder ob ich nur so eine bindung zu ihnen habe, weil mein opa sie immer gesammelt hat und meine oma dann marmelade draus gekocht hat.

ich vermisse meine oma immer noch schrecklich. sie hätte sonntag da sein sollen. ich glaube, es hätte ihr gefallen.
ich habe letztens von ihr geträumt. sie umarmt auch. ich spürte sie am nächsten morgen. das war so schön und schrecklich zu gleich.
der tod ist eine scheißsache.
ich weiß nicht wie man das anders regeln soll und so, aber irgendwie müsste dieses geboren-werden-sterben-system überdacht werden.

kann gut sein, dass ich in nächster zeit tom waits-fan werde.
ich muss nur mal die ruhe finden, mich damit richtig auseinander zu setzen.

ich würd mich so freuen, wenn morgen gutes wetter in scheveningen ist.
ich vermisse die nordsee.
ich war früher schließlich jedes jahr da und nun schon lange nicht mehr. sie ist so schön. so aufbrausend und sie sieht so ehrlich aus. und krebse wohnen in ihr. ich bin ja auch ein krebs. schnappschnapp.

gleich werd ich mich auf den weg machen, angelina von monki abholen und in ihr auto setzen und sie nach utrecht fahren lassen.

ich war schon mal in utrecht.
damals bei mando diao.
ich glaube das war mein lieblingsmandodiaokonzert.
vorher traf ich sie in der stadt.
also was heißt treffen, sie liefen mir halt entgegen.
es fehlte ihnen nicht an wirkung.
ich habe ja auch schon fest gestellt, dass eine fehlende bühne in manchen fällen für fehlendes sex appeal sorgt. da zu diesem zeitpunkt und von meiner perspektive aus definitiv nicht.

ich war mal in berlin.
wegen calvin harris.
wir saßen in diesem restaurant und aßen und tranken gute cocktails.
ich ging auf toilette.
als ich wieder kam, sagte angelina mir, dass er gerade da lang gelaufen wär.
ich will nicht wissen, wie viele gute dinge ich schon verpasst habe, weil ich auf der toilette war.
also in echt will ichs doch wissen, es bringt ja auch nix, die wahrheit zu verdrängen.
er kam aber wieder zurück. und wieder da an unserem fenster vorbei. und er war so groß und sein kopf wackelte beim gehen so lustig. angelina sagte, es hätte ein bisschen ausgesehen wie bitter sweet symphony, nur fröhlicher. es war einer dieser momente, den ich mit meiner in kopf und herz eingebauten kamera aufgenommen habe und niemals löschen werde.

richard ashcroft hängt auch sehr oft in unserer wohnung.
der eigentliche fan ist angelina. ich bin da mitläufer.
ich bin vor allem fan des neuen albums. es ist groß.
er ja komischerweise nicht, aber er wirkt dennoch wie ein riese.
das nennt man dann wohl charisma.

ich muss mich nun zurecht bürsten und proviant einpacken.
ich liebe roadtripping.
selbst als ich schon keinen bock mehr auf familienurlaub hatte, habe ich die fahrten immer gemocht.
es ist schön, weg zurück zu legen.
es ist irgendwie aufregend.
fliegen mag ich nicht so, übrigens. ich hasse es nicht. es ist mittel zum zweck und ich bin dankbar für die möglichkeit. aber es macht keinen spaß.

ich bin irgendwie zufrieden.

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